„Jeder von uns hat drei Leben, ein öffentliches, ein privates und ein geheimes.“ (Paolo Genovese)
DAS
PERFEKTE
GEHEIMNIS
(Perfetti Sconoscuiti)
Stück von
PAOLO GENOVESE
Nach dem italienischen Originalfilm von
Paolo Genovese Perfetti Sconosciuti
Deutsch von Sabine Heymann
4 D, 4 H / 1 Dek.
DSE 23.10.2021 Kammerspiele der Josefstadt, Wien
Pr. 18.05.2022 St. Pauli Theater, Hamburg
Mit: Sebastian Bezzel, Holger Dexne, Anna Caterina Fadda, Johanna C. Gehlen, Isabell Giebeler, Stephan Grossmann, Oliver Mommsen, Anne Weber
Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter
Nachspielproduktionen: Tournee 2021/22, a.gon Theaterproduktion München 23.02.2022 Grenzlandtheater Aachen / 22.04.2022 Kammertheater Karlsruhe / 18.05.2022 St. Pauli Theater, Hamburg / 22.07.2022 Komödienspiele Porcia, A-Spittal / 20.08.2022 Das Theater an der Effingerstraße, CH-Bern / 31.10.2022 Zimmertheater, Speyer / 8.12.2022 Fritz-Rémond Theater, Frankfurt a.M. / 15.12.2022 Schauspielhaus, Salzburg / 3.05.2023 Komödie im Bayerischen Hof, München
Drei Frauen. Vier Männer. Sieben Telefone. Und die Frage: Wie gut kennen sich diese Freunde und Paare wirklich? Als sie bei einem Abendessen über Ehrlichkeit diskutieren, entschließen sie sich zu einem Spiel: Alle legen ihre Smartphones auf den Tisch, und alles, was reinkommt, wird geteilt. Nachrichten werden vorgelesen, Telefonate laut mitgehört, jede noch so kleine WhatsApp wird gezeigt.
Was als harmloser Spaß beginnt, artet bald zu einem emotionalen Durcheinander aus – voller überraschender Wendungen und delikater Offenbarungen. Denn in dem scheinbar perfekten Freundeskreis gibt es mehr Geheimnisse und Lebenslügen, als zu Beginn des Spiels zu erwarten waren.
„Die Idee war es, dieses geheime Leben zu skizzieren, dass wir nicht offenbaren können“, erklärte Genovese kurz nach der Pressevorführung des Films in Rom. „Bis vor 20 Jahren wurden unsere Geheimnisse in uns aufbewahrt, heute sind sie in unseren Mobiltelefonen vergraben, die ein wenig zu unseren Blackboxen geworden sind.“
Der dem Stück zugrundeliegende Film war bei den Kritikern und auch kommerziell ein Erfolg: Er gewann u.a. den höchsten Italienischen Filmpreis, den David di Donatello in der Kategorie Bester Film und Bestes Drehbuch und erzielte in Italien einen Umsatz von über 16 Millionen Euro. Inzwischen wurden Remakerechte in über 18 Länder vergeben, in denen der Film neu gedreht wurde oder noch gedreht wird, darunter China, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Mexiko, Polen, Ouatar, Russland, Spanien, Südkorea, Türkei, Ungarn, und USA
…das sagte die Presse zur Produktion in Hamburg:
„’Was ist nur aus uns geworden?‘, das fragen sich die sieben Menschenen mittleren Alters. [..] Da sind die gutsituierten Gastgeberm er (Oliver Mommsen) , Schönheitschirurg, sie (Anne Weber) Psychotherapeutin […] Die Grundsituation ist perfekt auf unsere Gegenwart zugeschnitten: eine Zeit, in der alle Geheimnisse im Speicher der Handys versteckt sind, in Form von expliziten Fotos und heißblütigen Textnachrichten. Und wenn eine Freundesclique die Handys entsperrt auf den Tisch legt, dann findet über kurz oder lang jeder alles über sein Gegenüber raus. Auch das, was besser ungesagt blieben […] Der Wortwitz der (von Sabine Heymann klug ins Deutsche übertragenen) Vorlage ist raffiniert, die Bösartigkeit schonungslos, und nicht zuletzt die Schauspieler lassen das Ensemblestück glühen […] Das perfekte Gehemnis [ist] ein höllischer Spaß.“ (Hamburger Abendblatt)
„Unterhaltsame Komik trifft auf tragische Konflikte. Die Luft knistert vor Spannung.“ (NDR-Hamburg Journal)
„Eine perfekte Komödie, die unterhaltsam ist, die Spaß macht, die entlarvend ist mit einem Staraufgebot von acht Top-Schauspielern. Champagner auf der Bühne. Den Abend sollte man sich angucken. Das Premierenpublikum war außer Rand und Band.“ (NDR-Kulturjournal)
…das sagte die Presse zur DSE in Wien:
„Die Kammerspiele zeigen „Das perfekte Geheimnis“ mit einer fulminanten Ensembleleistung. […] ein glänzender Abend: Das Publikum ließ auf den Lachsturm einen Applaussturm folgen.“ (Wiener Zeitung)
„… hat das Stück nach dem Film […] heute eine Brisanz gewonnen, die es vor zwei Jahren nur höchstens allgemein hatte. Mittlerweile ist es konkret geworden (und man kann der Josefstädter Dramaturgie nur eine „Nase“ für Aktualität bescheinigen). …. Wenn sich nur ein paar Leute fragen, wie sehr sie in ein Stück Technologie, das mancher gar nicht mehr aus der Hand legen kann, ihr Leben und ihre Geheimnisse hineinpacken und wie angreifbar sie damit werden, können vielleicht ein paar Erkenntnisse aufleuchten. In diesem Sinn: ein Lehrstück für heute.“ (Online Merker)
…das sagte die Presse zur Tourneeproduktion des a.gon Theaters:
„Ein hochamüsantes Stück, prall gefüllt mit witzig-schwarzhumorigen Dialogen und auch dank der Spielfreude der Darsteller überaus unterhaltsam. Zur Premiere ihres Stücks in Bühl erhält die Truppe lang anhaltenden Applaus. Absolut verdient.“
(Badische Neueste Nachrichten)
„Eigentlich ist Paolo Genoves Geschichte eine Komödie. Aber so manchem Zuschauer bleibt mit fortgeschrittener Handlung das Lachen im Hals stecken. Dabei fängt alles so alltäglich und harmlos an. […] Ein unterhaltsamer Abend, für den sich das Publikum mit reichlich Applaus bedankt.“ (Neue Westfälische)
Paolo Genovese, geboren am 20.08.1966 in Rom, ist ein italienischer Regisseur und Drehbuchautor. Er begann nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften seine Karriere bei McCann Erickson, wo er über hundert Werbespots drehte und mehrere Preise gewann. 1998 begann er die Zusammenarbeit mit Luca Miniero als Co-Autor und Co-Regisseur des Kurzfilms La scoperta di Walter; das Duo debütierte 2002 mit der von der Kritik gefeierten Komödie Incantesimo napoletano. Genovese gab 2010 sein Debüt als Soloregisseur mit La banda dei Babbi Natale. 2016 gewann sein Film Perfetti Sconosciuti den Preis für das beste Drehbuch für einen internationalen narrativen Spielfilm beim Tribeca Film Festival und wurde als bester Film bei den Premi David di Donatello ausgezeichnet.
Fotos ©Kerstin Schomburg für St.Pauli Theater, Hamburg ©Moritz Schell für Kammerspiele Josefstadt; ©Alvise Predieri für a.gon Theaterproduktion