„Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.“ Albert Einstein

 

 

MANHATTAN

PROJECT

 

Stück von

STEFANO MASSINI

 

 

Deutsch von Sabine Heymann

 

 

Uraufführung 07. November 2024 Akademietheater in der Burg, Wien,

 

Regie von Stefan Bachmann

Mit Max Simonischeck, Michael Waechter, Thiemo Strutzenberger, Felix Rech, Markus Meyer, Justus Maier und Jonas Hackmann

 

Bühnenbild von Olaf Altmann
Kostüme von Barbara Drosihn

 

 

Nach dem großen internationalen Erfolg der „Lehman-Trilogie“ (TONY AWARD 2022 BEST PLAY, DRAMA LEAGUE AWARD BEST PLAY, OUTER CRITIC CIRCLE AWARD BEST PLAY) hat Stefano Massini erneut ein großes Theaterfresko geschrieben, ebenso komplex und vielschichtig wie sein Werk über den Zusammenbruch der Lehman Brothers. Diesmal ist das Thema die Erfindung der Atombombe. Eine dramatische und hochaktuelle Geschichte, die Massini in seinem leidenschaftlichen epischen Stil erzählt. Alles beginnt mit einer Gruppe brillanter junger ungarischer Wissenschaftler, die aus dem Europa der Rassengesetze geflohen sind. Sie versammeln sich in New York und sind die ersten, die sich mit dem Problem der militärischen Nutzung von Uran befassen, an dem man im Reich zu arbeiten fürchtet. In einer rasanten Abfolge sehr menschlicher Porträts und fulminanter Episoden, mit fesselnden Dialogen, nimmt eines der dunkelsten Kapitel der Zeitgeschichte Gestalt an.

 

Durch den Beitrag des mächtigen Finanziers Alexander Sachs, des litauischen Juden, der von der Wall Street aus ein beeindruckendes Geldbeschaffungsnetz zu knüpfen vermochte, wird in dem Stück das Fresko einer verängstigten und verwirrten Menschheit lebendig, die dazu aufgerufen ist, die Verbindung zwischen der Wissenschaft und der ersten echten Massenvernichtungswaffe zu feiern, während die Schreie der Deportierten und der brennenden Ghettos aus Europa widerhallen.

 

Dreh- und Angelpunkt des Werks ist Robert Oppenheimer, ein Wissenschaftler mit einem rastlosen und stets umkämpften Profil, der schon als Kind die Suche nach einer Logik bis zum bitteren Ende wählte, die ihn vor seinen inneren Monstern schützen sollte. Gerade er, ein gequälter, zerbrechlicher Mensch, wird im Auftrag von Vannevar Bush 1942 mit der wissenschaftlichen Leitung des Manhattan-Projekts betraut, in einem Crescendo der Spannung, das mit dem überwältigenden Aufstieg der Berliner Kriegsmaschine und des japanischen Imperiums Hand in Hand geht.

 

All dies wird im klassischen Stil von Stefano Massini zu einer wütenden und beunruhigenden Ballade, in der sich das Adrenalin des Countdowns mit Strudeln tiefer Menschlichkeit und Blitzen typisch jiddischer Ironie abwechselt, um ein großes Mosaik des nuklearen Massakers zu komponieren, das im Jahr 2022 in Europa erneut die schlimmsten Albträume erweckt.

 

 

„Rasant und ungeheuer gut.“ (Süddeutsche Zeitung)

 

„Die in Stefano Massinis Stück „Manhattan Project“ aufgeworfenen Fragen sind im Zuge der Kriege und Konflikte, an denen sich auch Atommächte beteiligen, brennend aktuell. […] Der Eindruck ist nicht so belastend, dass man ersticken würde, aber auch nicht so flüchtig, dass man ihn schnell wegwischen könnte. Das ist eine bemerkenswerte Leistung für ein Stück, und ein großer Erfolg für alle Beteiligten.“ (Nachtkritik)

 

„Manhattan Project“ von Stefano Massini ist ein hartes, aber lohnendes Stück Arbeit mit einem beeindruckenden Ensemble. […]  Burgtheater-Direktor Stefan Bachmann hat es nun als Regisseur in Wien zur Uraufführung gebracht. Den italienischen Text hat Sabine Heymann ins Deutsche übersetzt. Das Resultat ist bemerkenswert.“ (Die Presse)

 

„Burgtheaterdirektor Stefan Bachmann ist ein hoch konzentrierter, ästhetisch streng komponierter Abend gelungen, der höchste Aufmerksamkeit verlangt. […] Lang anhaltender Applaus für einen fordernden, aber lohnenden Abend.“ (APA)

 

 

 

Massini Foto RahmenStefano Massini, geboren 1975 in Florenz, gehört zu den wichtigsten neuen Autoren des italienischen Theaters. Nach dem Studium der Altphilologie kam er als Hospitant bei Luca Ronconi im Mailänder Piccolo Teatro zur Bühne und wirkte seit 2000 selbst als Regisseur. Seit er sich dem Schreiben zugewandt hat und 2005 gleich den begehrten Premio Pier Vittorio Tondelli gewann, ist die Liste seiner Nominierungen und Preise lang.

Zu seinen erfolgreichsten Texten gehört Donna non rieducabile /EINE NICHT UMERZIEHBARE FRAU, ein Stück über Anna Politkovskaja, das auf der ganzen Welt gespielt wird. 2013 erhielt Massini den Premio speciale Ubu für sein dramatisches Werk.

Darüber hinaus schrieb er die aufsehenerregende Trilogie über die Geschichte der Lehman Brothers Bank: LEHMAN TRILOGY wurde in Frankreich uraufgeführt. Die Italienische Erstaufführung fand 29.01.2015 am Piccolo Teatro Grassi di Milano statt, Regie Luca Ronconi. Die deutschsprachige Erstaufführung fand in Koproduktion am 05. Juni 2015 am Staatsschauspiel Dresden und im Frühjahr 2016 an den Bühnen der Stadt Köln, in der Regie von Stefan Bachmann statt. 2022 erhielt Massini für LEHMAN TRILOGY den Tony Award für das beste Theaterstück.

  

 

 

Fotos Produktion Akademietheater, Wien © Tommy Hetzel

 

 

 

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